Die archetypische Energie des Winters und was sie uns lehren kann.

Die archetypische Energie des Winters und was sie uns lehren kann.

Wir alle kennen Frustphasen im Leben wo wir das Gefühl haben, dass unser Leben total festgefahren ist! Auch ich hatte letztens solch eine Phase und während ich haderte was ich falsch gemacht hatte, stieg auf einmal eine intuitive Botschaft in mir auf. Es war wie wenn die Stimme der Natur zu mir sprach und sagte:

Der Winter geht von alleine vorbei! Du musst dafür überhaupt nichts tun! Er wird auf ganz natürliche Weise verschwinden, wenn die Temperaturen steigen und die Tage wieder länger werden! 

Ich bin ein Machertyp, jemand der die Dinge gerne selbst in die Hand nimmt und zur Not den Druck erhöht, um die gewünschten Veränderungen durch zu pressen. Insgeheim zweifelte ich an mir und verurteilte mich für meine Unfähigkeit mein Leben so zu gestalten, wie ich es gerne hätte. Umso verblüffter war ich, als diese zarte Stimme mir sagte, dass die Erfahrung durch welche ich ging, das natürlichste auf der Welt sei! Das alles zyklisch ist und es nicht bedeutete, dass man versagt hat oder das Rad hätte neu erfinden sollen! Winterphasen sind vielmehr Teil des natürlichen Lebensrhythmus und die Dinge werden sich ändern, wenn der richtige Zeitpunkt gemommen ist. 

In einer Winterphase geht es darum sich in Akzeptanz und Hingabe zu schulen. Es gibt lange und kurze Winter, harte und milde. Dies liegt nicht in unserem Einflussbereich, das Einzige was wir machen können ist unsere Kräfte zu schonen und zu versuchen das beste aus der momentanen Situation zu machen. 

Wenn wir uns an der Natur orientieren sehen wir, dass die Tierwelt auch nichts anderes macht. Sie zieht sich zurück, reduziert jegliche unnötige Aktivität und versucht die Herausforderungen mit minimalem Kraftaufwand zu bewältigen.

Ein Hirsch würde niemals im Winter auf die Balz gehen oder sich mit einem Rivalen auf ein unnötiges Kräftemessen einlassen, stattdessen fährt er seinen Stoffwechsel herunter, spart Kalorien und benötigt dadurch nur noch kleine Futtermengen.

Wenn wir im Winter versuchen große Expansionen durchzupeitschen, sind diese zwangsläufig zum Scheitern verurteilt, da es uns an den nötigen Reserven fehlt. Wachstum benötigt viel Kraft, Zeit, Energie und materielle Ressourcen. Dinge, an denen es uns in Winterphasen oft an einer oder mehreren Stellen mangelt.

„Höher, größer, weiter“ sind die Werte der Leistungsgesellschaft nach denen wir Erfolg messen. „Grow or Go“ das Motto vieler Arbeitgeber. Der Status Quo wird als Bedrohung, als Versagen bewertet.

Wir fühlen uns automatisch minderwertig, wenn wir merken, dass wir den Anforderungen der Konsumgesellschaft nicht gerecht werden, was dazu führt, dass wir mit allen Mitteln versuchen dagegen anzusteuern, anstatt die Phasen der Kontraktion in unserem Leben anzuerkennen.

Wir müssen nicht mit allem und jedem konkurrieren und es ist in Ordnung, dass sich Menschen in unterschiedlichen Phasen befinden. Nur weil der Nachbar gerade durch eine frühlingshafte Phase der Erneuerung geht, heißt das noch lange nicht, dass wir versagt haben, wir sind nur an einem anderen Punkt im Lebensrad.

Jede Phase geht irgendwann einmal zu Ende, dies ist das Versprechen, welches jedem natürlichem Zyklus innewohnt!

Wenn wir durch eine sehr lange Winterphase gehen, haben wir manchmal das Gefühl, dass diese nie vergehen wird, doch wenn wir die Natur betrachten, sehen wir, dass dies schlichtweg unmöglich ist!

Winterphasen sind Durchhaltephasen und oftmals ist dies das Einzige was wir tun müssen. Wir müssen nicht, wie in vielen Volksbräuchen üblich, lärmend auf die Straße gehen, um zwanghaft den Winter auszutreiben. Wir akzeptieren es als eine momentane Episode, welche ganz natürlich ihr Ende mit dem Einzug des Frühlings finden wird!

Der Bär würde auch nicht seine Höhle verlassen nur weil er keine Lust mehr auf Winter hat. Geduldig und stoisch harrt er aus, während er seine Reserven schont, bis er von den ersten deutlichen Frühlingsboten geweckt wird.

In unserem Leben zeigt sich der Beginn einer Frühlingsphase oftmals dadurch, dass wir aus unserem Winterschlaf erwachen, indem uns urplötzlich neue Ideen und Inspirationen zufließen oder sich neue Mittel und Möglichkeiten eröffnen, welche die Leidenschaft und das Lebensfeuer entfachen.

So wie die Sonnenstrahlen die Natur erwecken, spüren auch wir nun deutlich, dass nun der richtige Zeitpunkt für Veränderung ist. Wir verlassen unsere Höhle und sagen Ja zu den neuen Lebensabenteuern die sich uns bieten!

Zusammenfassung / Lernlektionen des Winter: Es ist okay seine Kräfte und Reserven zu schonen und kleine Schritte zu machen oder den Status Quo zu wahren. Dies ist eine momentane Phase, durch die wir am besten kommen, wenn wir die Dinge langsam angehen. Akzeptanz und Demut helfen uns dabei, uns nicht unnötig zu stressen oder aufzureiben. Dies ist keine Zeit hektische und übereilte Entscheidungen zu treffen. Mit dem Einzug der Frühlingsboten wissen wir, dass ein neuer Lebensabschnitt beginnt und nun andere Thematiken anstehen.

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