Feen, Zwerge und Elfen – Gibt es sie wirklich?
Grundsätzlich würde ich sagen, dass ich für viele Dinge offen bin, aber nicht leichtgläubig. Ich lasse gerne alles erst einmal auf mich wirken und entscheide dann, ob es sich für mich stimmig anfühlt. Ich liebe Märchen, in denen Feen, Kobolde und Naturgeister vorkommen. Aber wirklich an sie glauben? Nein, das konnte ich nie. Zumindest nicht im echten Leben. Bis ich dann in einer hellen winterlichen Vollmondnacht, alleine mit meinem Hund, in einem kleinen Wäldchen spazieren ging.
Der Weg war wunderbar ausgeleuchtet von dem schimmernden Mondlicht, so dass ich keine Taschenlampe brauchte. Der frische Neuschnee glitzerte, und über der ganzen Landschaft lag eine tiefe Ruhe. Der Weg machte dann eine Kurve, und in diesem Moment sah ich etwas vor mir, genau in der Mitte des Weges. Orientierungslos vor lauter Schreck, dass da auf einmal ein Mensch, wie aus dem Nichts auftauchte, hüpfte das Wesen in meine Richtung. Nun erschrak auch ich, da ich dachte, dass mich das etwa ein Meter große Geschöpf gleich über den Haufen rennen würde, und ich sprang zur Seite. Dies alles ereignete sich in dem Bruchteil einer Hundertstelsekunde, also zu schnell für den kritischen Verstand, um zu verstehen, was da gerade vor sich ging! Intuitiv wusste ich aber sofort, was ich gesehen hatte – es war ein Zwerg! Ja, eines dieser Fabelwesen, das in vielen unzähligen Märchen und Büchern vorkommt! Dennoch wischte mein Verstand das Ereignis sofort wieder weg, und ich vergaß das Ganze.
Im Spätfrühling, ungefähr ein halbes Jahr später, spazierte ich wieder mit meinem Hund durch dasselbe Wäldchen. Diesmal war es tagsüber, und ich traf auf eine nette Frau, die auch gerade mit ihrem Kind dort spazieren ging. Irgendwie kamen wir kurz ins Gespräch, und ich glaube, dass ich etwas in der Art sagte, wie gerne ich hier spazieren ging und wie schön und magisch dieses Wäldchen doch sei! Wie aus dem Nichts erwiderte sie dann, halb im Scherz, halb im Ernst: „Das ist ja auch der Zwergenwald!“ Auf einmal fiel es mir wie Schuppen von den Augen, als die Erinnerung an die Begebenheit vor sechs Monaten wieder lebendig wurde! Ich hatte also wirklich einen echten Zwerg gesehen!
Natürlich wollte ich sofort mehr erfahren und fragte interessiert nach: „Hier gibt es also Zwerge?“ Ja, erwiderte sie, wieder halb im Scherz und halb im Ernst. Sie war sich wohl nicht sicher, ob ich sie nicht gleich auslachen würde. Ihr kleines Mädchen hätte die Zwerge gesehen. In diesem Moment musste ich an all die Geschichten denken über die natürlich angeborene Hellsichtigkeit von Kindern, bevor sie diese im Erwachsenenalter verlieren oder verdrängen.
Ich habe danach noch ein paar weitere Erlebnisse mit Naturgeistern gehabt, aber diese erzähle ich vielleicht in einer anderen Geschichte.
