Warum Naturspiritualität und Gottesglaube kein Widerspruch sind
Es kommt extrem selten vor, aber ab und zu taucht unter einem meiner YouTube Videos über Naturspiritualität und Göttinnenbewusstsein ein Kommentar auf, der in eine religiös dogmatische Richtung geht. So etwas wie, ich solle doch gefälligst an Gott glauben! Und jedes Mal muss ich schmunzeln, weil diese Menschen offensichtlich davon ausgehen, dass jemand, der sich für Naturspiritualität begeistert und über Göttinnen spricht, automatisch nicht an Gott glaubt. Oder andersherum, Menschen, die mir aufgrund meiner Beiträge zur Naturspiritualität folgen, sind manchmal verwirrt, wenn ich über Erfahrungen mit Erzengeln spreche. Dann kommt oft die Aussage, das passe doch nicht zusammen. Aus einer hellfühligen Perspektive sieht das jedoch ganz anders aus.
Seit meiner Kindheit kann ich Energien spüren. Das kann man sich ungefähr so vorstellen, jemand der ganz selbstverständlich das ganze Farbspektrum wahrnimmt, wundert sich nicht darüber, dass es unterschiedliche Farben, Intensitäten und Abstufungen gibt. Genau so verhält es sich für jemanden, der hellfühlig ist. Für mich ist es selbstverständlich, dass es unterschiedliche Energien gibt. Es wäre, als würde man einem Maler, der gerne Meere malt und überwiegend Blautöne nutzt, vorwerfen, er glaube nicht an die Natur, nur weil auf seinen Bildern kaum Grün zu sehen ist.
Ich weiß, dass es ein Gottesbewusstsein gibt, weil ich diese Energie spüren kann. Menschen mit stärkerer religiöser Sprache nennen sie Gott. Und weil ich hellfühlig bin und Energien wahrnehme, ist es völlig selbstverständlich für mich, mit ihr zu arbeiten. Seit meiner Kindheit ziehe ich diese Energie von oben, aus dem Kosmos, in mein Scheitelchakra und lasse sie in mein ganzes Sein einströmen. In dem Moment beginnt mein ganzes Wesen zu leuchten und ich spüre wie mich dieses Licht weit macht.
Ebenso spüre ich, dass Jesus existiert. Nicht als dogmatische Figur, sondern als ein extrem hoher spiritueller Lehrer, der das Christusbewusstsein in sich trägt. Diese Energie ist reine bedingungslose Liebe. Jesus hat diese Energie in sich getragen und vollkommen verkörpert, doch sie ist nicht exklusiv an seine Person gebunden. Christusbewusstsein ist ein Bewusstseinszustand, ein Funke, den jeder in seinem Herzen zum leuchten bringen kann.
So wie es ein göttliches kosmisches Bewusstsein gibt, gibt es auch das Bewusstsein der Erde. Unsere Erde ist kein lebloser Klumpen, sie ist ein beseeltes Wesen und trägt ein eigenes Göttinnenbewusstsein. Viele indigene Kulturen wussten das schon immer. Sie sprachen von Pachamama als der Mutter Erde und von einem Himmelsvater als ihrem Gegenpol. Diese Völker schlossen die eine Seite nie aus, sondern verstanden beide Prinzipien als miteinander verbunden.
Wenn jemand im Namen von Gott oder Jesus verurteilend, angreifend oder herablassend schreibt, ist das für mich ein Zeichen, dass er nicht mit dieser Energie verbunden ist. Wer die Fähigkeit hat, sich wirklich mit dieser Präsenz zu verbinden, weiß, wie sie sich anfühlt. Es ist die Energie von purer, wertfreier Liebe. Menschen jedoch, die von extremen dogmatischen Gedankenkonzepten dominiert werden, sind ganz von ihrem Ego erfüllt und geleitet. Jeder Mensch hat ein Ego. Dieser Aspekt gehört zum Menschsein, er ist völlig normal und in seiner gesunden Form hilfreich. Er unterstützt uns dabei, alltägliche Unterscheidungen zu treffen und Orientierung zu finden.
Doch wenn das Ego den gesamten inneren Raum eines Menschen einnimmt, kippt dieser Mechanismus. Dann entsteht etwas Toxisches. Aus einem natürlichen Unterscheiden wird ein rigides Einteilen, Bewerten und Verurteilen. Statt zu sagen „Das passt für mich nicht“, wird plötzlich ein „Das darf für niemanden passen“. Ein Ego dem im Inneren so viel Macht eingeräumt wurde, möchte diese nicht mehr abgeben und klammert sich deshalb an dogmatische, wertende und trennende Weltbilder, denn ohne sie verliert es seine Grundlage. Würde sich dieser Mensch für die göttliche Liebe öffnen, würden all die starren Konzepte wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen.
Aus einer hellfühligen Perspektive kann ich sagen, dass es viele unterschiedliche Energien gibt und dass jeder Mensch wie ein Gefäß ist. Welche Energie in dieses Gefäß einströmt, hängt davon ab, womit wir uns verbinden und wofür wir uns öffnen. Und das eine schließt das andere nicht aus. Wir können uns ebenso mit der nährenden, weichen und samtigen Energie von Mutter Erde füllen, wie auch mit dem Christusbewusstsein, das Jesus in sich trug, oder mit der weiten, klaren Gottesenergie. All diese Kräfte existieren parallel, und wir können mit jeder von ihnen arbeiten, je nachdem, was wir in einem bestimmten Moment brauchen.
