Die Elemente und ihre Verwendung im Ritual

Die Elemente spielen in jeder Naturspiritualität eine große Rolle. Gerade wenn wir einen heiligen Raum eröffnen, beziehen wir uns je nach Thema auf unterschiedliche. Deshalb möchte ich hier einige Assoziationen auflisten, mit welchen du in deinen Ritualen und Zeremonien arbeiten kannst:

ERDE:

Qualitäten: Stabilisierend, Erdend, Fest
Assoziationen: Mutter Erde, Verwurzelung, Realitätssinn, Fundament

Transformation / Reinigung: Du kannst Dinge, welche du abgeben oder transformieren möchtest symbolisch in den Erdkörper von Mutter Erde geben, auf dass ihre zersetzenden Kräfte sich ans Werk machen. Gerade die Würmer und Käfer im Erdboden können hier zu starken schamanischen Krafttieren werden, welche das Alte und Verbrauchte in wertvollen Kompost wandeln!

Wachstum: Du kannst mit dem nährenden Aspekt von Mutter Erde arbeiten, indem du deine Intentionen in ihre Erde pflanzt (in Form von Blumen, Pflanzen, Bäumen). Gerade das Pflanzen von Bäumen hatte eine große Bedeutung bei den Naturvölkern. So wurde traditionell zur Geburt eines Kindes ein Apfelbaum gepflanzt und bei der Gründung eines Hofes ein Birnbaum.

WASSER:

Qualitäten: Fließend, Belebend, Reinigend
Assoziationen: Fluss des Lebens, In den Fluss kommen, Gefühle, Hingabe

Reinigung: Wasser war eines der wichtigsten Elemente der rituellen Reinigung, so wie wir es in vielen Sagen sehen, in denen der Held oder Königsanwärter ein reinigendes Bad in einer Quelle oder unter einem Wasserfall nimmt. Durch das Untertauchen streift er symbolisch das alte Kleid ab, um wie ein Kind neugeboren daraus hervorzugehen.

Segnen: Mit Wasser kann man Dinge oder Menschen beträufeln oder bespritzen, wenn dieses dann noch mit hochwertigen ätherischen Ölen oder Blütenessenzen anreichert, wird es zum wunderbaren Werkzeug, um zu segnen oder zu reinigen.

Loslassen: Wir können Dinge welche uns schwerfallen sie “loszulassen”, dem Fluss des Lebens übergeben, in dem Vertrauen, dass es zu unserem besten ist und dem aller Beteiligten. Hierfür können wir uns einen symbolischen Gegenstand aus Holz oder Papier basteln und diesen ganz bewusst mit Intention in die Strömung geben. Wasser ist das perfekte Element um uns Hingabe und Vertrauen zu lernen.

LUFT:

Qualitäten: Leicht, Belebend, Beweglich
Assoziationen: Frei, Unabhängig, Verspielt

Transformation: Auch Luft kann reinigen, doch durch seine Leichtigkeit hat dies eine komplett andere Qualität als die reinigende Wirkung eines Feuers oder die langsamen Zersetzungsprozesse im Erdinneren. Somit kann uns Luft helfen „in Leichtigkeit“ loszulassen oder frei zu werden. Sie kann uns helfen uns „in luftige Höhen“ emporzuschwingen, um eine Situation mit einer gewissen Distanz zu betrachten oder um eine „höhere Perspektive“ zu bekommen. Sie kann aufgestauten Emotionen „hochwirbeln“ und an die Oberfläche bringen. Gerade die spielerische Qualität von Luft macht dieses zu einem wunderbaren Element.

Reinigung: Im Zusammenhang mit Räucherwerk wie z.B. Salbei kann Luft als reinigendes Instrument in einem Ritual eingesetzt werden.

Manifestation: Wir können etwas in den „Wind blasen“, auf dass es jenseits von Raum und Zeit ein Echo hervorruft. Die antiken Völker glaubten, dass die verbindende Qualität von Luft die Wünsche, Botschaften und Hoffnungen der Menschen, zusammen mit dem Rauch der Opfergaben in den Himmel zu den Göttern tragen würde. Hierzu gibt es eine wunderbare Komödie des antiken Griechen Aristophanes, in welchem zwei Männer ein Wolkenkuckucksheim bauen, um eben jenen Opferrauch abzufangen und somit die Götter erpressbar zu machen!

FEUER:

Qualitäten: Heiß, Belebend, Vitalisierend, Nährend, Zerstörend
Assoziationen: Alchemie, Wandlung, Leidenschaft, Inneres Feuer, Transformation

Transformation & Zerstörung: Feuer hat von allen Elementen die wohl stärkste transformatorische Kraft. Seine harsche zerstörerische Energie ähnelt sehr denen der dunklen Göttinnen. So wird die indische Göttin Kali oftmals wild tanzend in lodernden allesverzehrenden Flammen dargestellt. Es ist genau jene unnachgiebige Kraft, mit der wir uns verbinden, wenn wir etwas in das alchemistische Feuer der Transformation geben. Somit eignet sich Feuer hervorragend um schwere Themen, Traumata oder Gefühle zu erlösen.

Inneres Feuer: In vielen Kulturen gibt es Atemtechniken, welche das innere Feuer ankurbeln sollen. Wenn es uns im Leben an Leidenschaft und Vitalität mangelt, können wir uns ganz bewusst mit dieser inneren Qualität des nährenden Feuers verbinden, durch Atemtechniken, Visualisationen oder durch das Wärmen an einem äußeren Feuer.

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